Aktueller Gasstand in den Speichern am 09.03.2023
Die Speicher sind zum 09.03.2023 zu ca. 64,93 Prozent gefüllt. Im starken Kontrast steht der Stand am gleichen Tag letztes Jahr auf nur 24,62 Prozent.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich der Gaspreis zeitweise verdoppelt, der Strompreis um ein Viertel gesenkt und die Tankstellenpreise auf ein Rekordhoch von über 2,20 Euro pro Liter Benzin gebracht. Auch der Preis für Kerosin stieg stark an.
Grund für den Anstieg der Gas- und Strompreise sind die stark gestiegenen Preise auf dem Beschaffungsmarkt, verursacht durch den Krieg in der Ukraine und Sanktionen durch Russland und die Europäische Union. Die Füllstände der deutschen Gasspeicher waren bereits im vergangenen Winter auf historisch niedrigem Niveau. Steigende Gaspreise haben auch die Stromgroßhandelspreise in die Höhe getrieben, obwohl die EEG-Umlage abgeschafft wurde. Es besteht die Gefahr, dass die Preise weiter steigen, wenn Russland die Gaslieferungen nach Deutschland dauerhaft stoppt. Gasversorger müssen kurzfristig Ersatz von teureren Anbietern beziehen. Die Gasumlage, die zum 1. Oktober 2022 in Kraft treten sollte, wurde von der Bundesregierung in letzter Minute gekippt. Die Gasimporteure Uniper, Sefe und VNG werden nun mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützt. Uniper wird mit Hilfe eines Stabilisierungspakets weitgehend verstaatlicht. Zusätzlich wird eine Gaspreisbremse eingeführt, um die Verbraucher zu beruhigen.
Aufgrund steigender Gaspreise steigen auch Industrieprodukte wie Düngemittel. Dies wirkt sich auf Lebensmittel- und Weizenpreise aus. Die Sanktionspolitik Russlands und der EU hat auch die Ölpreise steigen lassen und sich auf die Preise für Benzin, Diesel und Kerosin ausgewirkt. Um Autofahrer finanziell zu unterstützen, hat die Bundesregierung für Juni, Juli und August 2022 sogenannte Tankrabatte eingeführt. Die Energiesteuern wurden vorübergehend auf das niedrigste Niveau in Europa gesenkt.